Sprachförderung

Pilot-Projekt zur Sprachförderung: „Mit zwei Lehrern lernt man besser“

Unter dieser Überschrift erschien am 8.12.2017 ein Artikel im Donaukurier, in dem die Öffentlichkeit erstmals von dem besonderen Projekt erfuhr.
Es ist schon erstaunlich, wie viele Sprachen an der „Ickstatt“ zusammenkommen. Kein Wunder, bildet sie doch die multikulturelle Gesellschaft der Stadt Ingolstadt ab. Da gibt es Schüler, die fünf verschiedene Sprachen sprechen. So ist es nicht verwunderlich, wenn ein Fünftklässler mit der Frage „Was sprichst du Land?“ zu einem anderen Kontakt aufnehmen möchte. Sicherlich, grammatikalisch falsch, der Deutschlehrer rauft sich die Haare, aber jeder weiß, was gemeint ist und es steckt viel Interesse, viel Freundlichkeit darin. Woher kommst du? Wie ist deine Familie? Was ist deine Geschichte? Im Alltag funktioniert so eine Frage gut, allerdings braucht es im Schulalltag viel mehr, um Aufgabenstellungen gut bewältigen und Sachverhalte sinnvoll erklären zu können. Bildungssprache eben. Der Weg dorthin ist steinig, daher ist Wissen nötig über die besonderen Bedürfnisse und Schwierigkeiten, die Mehrsprachigkeit mit sich bringt.
Mit dem Pilot-Projekt zur Sprachförderung hat es sich die „Ickstatt“ mit Beginn dieses Schuljahres zur Aufgabe gemacht, an diesem Punkt anzusetzen, auf vielfältige Weise zu fördern und Unterstützung zu bieten. Das bedeutete im Vorfeld viel Arbeit, Fortbildungen und Teambesprechungen.
Kernpunkt ist zunächst der reguläre Unterricht, in dem die Deutschlehrer jeweils von einem „Tandem-Lehrer“ tatkräftig unterstützt werden. Dazu kommt die seit Jahren bestehende Begleitung durch Frau Hirte als Grundschullehrerin. Schüler mit geringen Sprachkenntnissen erhalten DaZ-Unterricht mit Hilfe des darauf abgestimmten Schülerbuches und Übungshefts.
Im Rahmen der OGS erhalten Schüler der 5ten und 6ten Jahrgangsstufe sprachsensible Förderung in den Fächern „Deutsch“, „Englisch“ und „Mathematik“.
Ein weiterer Baustein ist das freiwillige Wahlfach „Sprachförderung“, das für die Jahrgangsstufen 5,6,9 und 10 am Nachmittag angeboten werden konnte. An dieser Stelle möchte ich ein großes Lob an die Schüler aussprechen, die bis zum Schluss durchgehalten haben und mit großem Eifer dabei waren.
Schließlich bildet der sprachsensible Unterricht in allen Fächern die Basis, was allen Schülern zu Gute kommt.
Wir Lehrer haben uns viel Mühe gegeben, wir haben aber auch viele wertvolle Erfahrungen sammeln können und es freut uns, dass dieses Konzept in der Erprobungsphase erfolgreich war, so dass es im folgenden Schuljahr sowohl in den 6. Klassen fortgeführt als auch für die 5te Jahrgangsstufe wieder angeboten werden kann.

                                                                                                            Heike Socher

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